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24. August 2013 6 24 /08 /August /2013 05:22

Im August vor 2 Jahren flog eine wunderschöne Sternschnuppe über den Himmel und das erste Wort, das mir sternschnuppenartig durch den Kopf schoss, war "Liebe".

Konnte ja keiner ahnen, dass "gegenseitig" und "erfüllend" extra dazugewünscht werden muss...

 

P.S.: Die ganze Sorgen und Ängste, die sich zusammen mit der vermeintlichen Liebe einschlichen, hatte ich jedenfalls NICHT bestellt!!

 

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18. August 2013 7 18 /08 /August /2013 19:40

...hach, was geht es mir gut! Naja, zumindest wird es mir bald wieder rundum gut gehen, wenn ich endlich besser schlafe, nicht mehr so einen Mist aus vergangenen Zeiten träume und die Wunden zu Narben verblassen. Aber egal, darum geht es hier mal gar nicht. Sondern:

Freitag eine Postkarte erhalten. Sieh an, der Herr folgt meiner Bitte (naja, eigentlich war es eine deutliche Aufforderung) und hat sich auch noch Mühe damit gegeben, sehr schön - das sind vielversprechende Wiesnflirtaussichten, da gewinnt der Optimismus gleich wieder Raum.

Wochenende: vollgepackt mit lieben Menschen, herrlichen Ausflügen, unerwarteten Abstechern und rundum-Zufriedenheit (abgesehen vom Schlafen, aber das kommt schon noch!).

Heute: Grillen mit Freunden, es wird fast schon regelmäßig - wie konnte ich jemals in Erwägung ziehen, ein Leben ohne so enge Freundeskontakte zu führen?? Ich fühle fast physisch in meinen Muskeln und Sehnen, wie ich gerade noch von der sprichwörtlichen Schippe gesprungen bin...

Und jetzt die Krönung: Svenjas vierter Reisebericht-Tag und dabei der Brückenschlag zu eigenen Erlebnissen aus Vergangenheit und Zukunft. Was für unerwartete Begegnungen sich ergeben, wenn man allein auf Entdeckungstour geht. Egal, ob per Motorrad oder per Rucksack, plötzlich stand ein netter Motorradfahrer neben mir und gab Tipps zu schönen Orten, leistete mir charmante Fahrtgesellschaft und lud mich in sein Hotel ein (nicht was ihr denkt: ihm gehörte das Hotel und ich bekam zum Vorzugspreis von 10,-€ ein Gästezimmer); eines Abends (dem ersten, an dem ich mich nach Gesellschaft sehnte) stand Nick aus Australien mit geplündertem Minibar-Bier vor der Tür und lud mich auf einen netten Abend in der Lobby ein; dann war da noch die überreichte Rose an meinem ersten Asien-Abend, der niedliche Student auf dem Weg nach Kambodscha, die tanzende Holländerin am Strand undsoweiter undsofort.

Kurz: ich freue mich jetzt schon auf den nächsten allein-Urlaub nächsten Frühsommer. Ich werde vermutlich einsame Momente haben (in der Minderheit), zur Ruhe kommen, Eindrücke sammeln, beeindruckt von Eindrücken werden, Fremde kennenlernen, den Daheimgebliebenen schreiben und einfach dieses Gefühl genießen, loszuziehen. In die Welt, nach Westen, woanders hin, unterwegs bei Freunden vorbei, unterwegs zu Neuem.

Und am liebsten hätte ich das passende Fahrzeug schon vor der Tür stehen und die Abreise in greifbarer Kalendernähe, aber monatelange Vorfreude ist ja auch was Feines ;-)

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9. August 2013 5 09 /08 /August /2013 18:15

Lange Zeit glaubt man, etwas sei wahnsinnig wichtig: der eigene Job, die eigene Rolle und das, was hinter den Kulissen steckt. Bis sich etwas so radikal ändert, dass auf einen Schlag die Bedeutung dahin ist:

Meldet eine Firma Insolvenz an, sind von einem auf den anderen Tag die meisten der üblichen Jobs schlagartig überflüssig. Abstimmdifferenzen, Projektzeitpläne, Computersysteme? Sind binnen Stunden ohne jeden Belang.

So ähnlich läuft es in Beziehungen: ist die Beziehung vorbei, sind Erklärungen nicht mehr erforderlich. Im Gegenteil, sie stören meist nur die Erholungsphase und reißen Wunden auf, fügen weitere Stiche hinzu und verhindern das, was nun wichtig wird - das Loslassen.

Wen interessiert noch, was war oder (noch schlimmer) gewesen sein könnte (Sch...Konjunktiv!), wenn es nicht mehr wird?!

Also gehen die Hintergründe, Erklärungen und all das andere Zeugs dahin, wo auch das Licht hingeht, wenn die Kühlschranktür zufällt - in den Raum jenseits der Gummidichtung.

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4. August 2013 7 04 /08 /August /2013 19:57

Es gibt Menschen, die sind so verbohrt und vernarrt in die Idee, dass alles was sie tun und sagen richtig sei, sofern ihre Umwelt nur endlich ihre Gedanken dahinter verstünde, dass sie ein Thema stunden- und tagelang zu Tode reiten. Ganz ehrlich: auf lange Sicht zählt nur, was wir tatsächlich sagen (erste Instanz) und tun (zweite und deutlich wichtigere Instanz). Egal warum.

Das will der oben beschriebenen Zielgruppe jedoch ebenso wenig in den Kopf wie die Erkenntnis, dass sie mit ihren ausschweifenden Ausführungen andere immer mehr und mehr verletzen, anstatt einfach: aufzuhören.

Zugegeben, das klingt zunächst arg abstrakt. Also suchen wir uns ein plastisches Beispiel aus der Tierwelt:

Männer mögen es in der Regel nicht, wenn man sie mit dem Kosenamen "Schlappi" bedenkt. Nehmen wir für unser Beispiel an, es wäre dennoch geschehen, sozusagen in ausgleichender Gerechtigkeit, aber Motiv und Hintergrund sind eigentlich egal.

Nehmen wir weiter an, die Möglichkeit, das Thema angesichts der männlichen, beleidigten Reaktion sofort fallen zu lassen und gegenteilige Begriffe in den Ring zu werfen, wäre zwar eine Option, aber eine, die heute nicht gezogen wird.

Statt dessen folgt das Verhaltensmuster des Erklärungswütigen:

Schlappi sei doch eigentlich ein total süßer Name. Und überhaupt: das hat doch nichts mit dir zu tun, das kam mir aus heiterem Himmel in den Kopf. Erst recht, weil doch vorhin im Auto noch "Ich bin Schlappi, das kleine Krokodil" lief. Dazu stellen sich umgehend spontan Bilder ein von einem müden Krokodil, das schlaff in der Hitze liegt. Und dabei aussieht wie ein kleiner grüner P*nis. Und weil der Mann sich so aufgeregt hat, fällt mir zu seiner Person nun ständig dieses Lied ein: "...Schlappi, das kleine..." Also ehrlich, diese Assoziationskette hat doch nichts mit ernsthaften persönlichen, körperlichen Attributen zu tun. Ist doch, ganz im Gegenteil, liebevoll gemeint. Und total süß.

Dieser kleine Ausschnitt soll genügen, im echten Leben dauern die Erklärungen (für ganz andere Sachverhalte von ganz anderen Protagonisten) mindestens eine Stunde, meistens mehr. Nur: anhand des obigen Beispiels dürfte gut nachvollziehbar sein, dass der Zweck der Erklärungen völlig nebensächlich, wenn nicht gar idiotisch ist. Die Lösung war einfach und sie war die ganze Zeit da: Einfach mal die Klappe halten. Und bei Verletzungen des Gegners (von Partner kann wohl längst keine Rede mehr sein): das Gegenteil behaupten und versuchen, das angerichtete Unheil wieder gut zu machen.

Aber das ist natürlich zu viel verlangt.

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28. Juli 2013 7 28 /07 /Juli /2013 18:47

Die Beziehung ist vorbei, die Zeichen mehren sich: Dienstag ging der Wecker kaputt. Der eine Beziehung zur Beziehung hatte. Mittwoch hätten wir 3 oder 4 Richtige im Lotto gehabt - mit "unseren" Zahlen.

Mich überrascht nichts mehr, seit am Tag nach dem Tod meines Vaters die von ihm anteilig geschenkte Uhr stehen blieb.

Ehrlich, irgendwer in höheren Sphären hat ein bisschen zu viel Humor für seinen Job...

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20. Juli 2013 6 20 /07 /Juli /2013 18:43

Blauäugig, vollkommen unabhängig von der biologischen Augenfarbe... Blauäugig genug, um viel zu lange auf Wendungen und Situationen zu hoffen, die nie kommen. Der Kopfmensch sagt: total logisch, wenn diese Dinge (Umarmungen, Geborgenheit, Unterstützung, kurz: Liebe) so einfach abrufbar wären, dann wäre die Gesamtsituation gar nicht so verfahren geworden. Sprich: Das Ausbleiben der erhofften Rettungsaktion (wir retten die Beziehung, meinen Seelenfrieden dabei gleich mit und vor allem natürlich retten wir die rosige Zukunft) ist sozusagen systemimmanent. Der Gefühlsmensch verweigert sich dieser Ansicht lange genug.

Eine Zeitlang ist die Verzweiflung ohne zwischendrin-irrational-aufkeimende Hoffnung nicht zu ertragen, aber erstaunlicherweise schafft die Zeit es dann doch: Linderung. Und dann darf sie endlich in Frieden sterben, die unselige Hoffnung auf selige Wendungen, die dann doch nicht usw usf (s.o.).

Und so geht es los: Reset drücken, wenn das geht. Alte Freunde anrufen, die prompt charmant, wohlmeinend und umfassend reagieren. Die Freundin, die von Mädelsabend zu Party zu Sommer-Balkon-Abend und lauter so schönen Unternehmungen animiert. Die Freunde, die Grillabende organisieren. Der Profi-Charmeur, der formvollendete Abendbegleitungen anbietet, vom 5-Sterne-Restaurant bis zur Theaterpremiere.

Das alles verhindert zwar nicht die Sehnsucht nach Unmöglichem, nach genau einem Teilnehmer, der sich dem Spiel verweigert, nach der Flusspferd-Reloaded-Version zum Superkuscheln und überhaupt. Aber es hilft, die Zeit durchzustehen, bis die Sehnsucht den Weg der Hoffnung einschlägt und sang- und klanglos begraben werden kann.

Hoffentlich bald...

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1. Juli 2013 1 01 /07 /Juli /2013 18:19

Männer die gerettet werden müssen - es ist ein Elend in diesen modernen Zeiten. Jungs, ganz erhlich: ich würde auch gern mal gerettet werden! Nur leider haben die meisten Männer Tomaten auf den Augen wenn es darum geht, Prinzessin und Drachen auseinander zu halten...!

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26. Juni 2013 3 26 /06 /Juni /2013 19:31

Bevor der Probeführerschein mit 17 erfunden wurde, lange vor Handy-Besitz unter Teenagern und noch frei von Skype, Live-Chats und Facebook gab es eine magische Zahl, die den Durchbruch schaffte von der Gängelung des Elternhauses hin zur großen Freiheit: Endlich 18! Führerschein, erstes Auto und endlich Urlaub ohne Erziehungsbeauftragte - Welt, wir kommen!

Real hieß damals noch massa und hatte für stattliche 79 demark ein 2-Personen-Iglu-Zelt im Angebot, die Schwipp-Schwager-Verwandtschaft spendete einen gebrauchten Campingkocher und in Südfrankreich lockte Sonne satt; kurz: wir waren voll ausgestattet, sogar ein kleiner Standspiegel war dabei. Die einzigen darüber hinaus gehenden Möbelstücke waren luftverlierende Luftmatratzen und aufgerollte Schaumstoffscheiben, die damals Isomatten hießen und in jedem Campingbedarfsregal der Supermärkte zu kriegen waren. Sitzmöbel = Strandmatten im Gras oder gelegentlich auch der Kofferraumdeckel des Autos (wenn die Situationen eine von-oben-herab-Perspektive erforderlich machte).

Bestens ausgestattet fuhren also zwei Grazien mit ihren druckfrischen rosa Führerscheinen gen Süden und büßten erst nach 800 km erste Fahrzeugteile ein. Als abenteuerhungrige Blondinen lernten wir schnell, dass es auch ohne Schraubverschluss bei Sonnenschein nicht in den Tank regnet, erweiterten aber dennoch unser Vokabular um die Frage: "Y-a-t'il une garage de Volkswagen prochain d'ici??".

Die nächsten Wochen schärften wir unsere Instinkte und waren zuverlässig überall dort anzutreffen, wo es kostenlos Essen, Trinken, Musik oder alles zusammen gab. Durch diverse alkoholduselige Versehen nahmen wir zwischendrin zwei Stühle aus der Camping-Bar mit vor unser Zelt, lasen vorbeikommenden Campinggästen aus Händen und Füßen, erkundeten die größte Disco Montpelliers und stellten fest, dass es auch im Süden morgens um 4 am Strand ganz schön schattig ist. Außerdem testete ich höchstpersönlich die Beschaffenheit der zerfledderten Strandmatten, die beim in-die-Sterne-gucken leider keine Garantie dafür waren, dass die Ameisen auf ihrer Seite der Welt bleiben.

Rückblickend betrachtet gab es in den ersten eigenen Urlaubs-Jahren wenig Action: die meiste Zeit hingen wir am Piscine rum, tranken warmen Pastis, gingen aus wenn es sich anbot und hingen rum, wenn sonst nichts los war. Irgendwie lernten wir damals ständig irgendwen kennen, der Campingplatz war voll von jungen Leuten mit Zelten und die wenige "Weiße Ware" stand verschämt in der hintersten Ecke des Geländes. Kultur? Fehlanzeige. Besichtigungen? Ach wo, alte Steine mussten wir auf Klassenfahrten schon genug ansehen! Sprachlich brachte es uns weit voran, vor allem mit Ausdrücken, die in keinem Wörterbuch stehen (wer weiß schon, was "méfu" heißt?!). Und statistisch erhoben wir Daten über die Kuss-Eigenschaften der verschiedenen Nationalitäten (Belgier gut, Araber hektisch, Deutsche wie gewohnt und Franzosen... hach, die Franzosen...!)

So angenehm es ist, sich heute mit vielen Dingen besser auszukennen - es geht doch nichts über die ersten Entdeckerjahre mit allen Wirrungen, Ahnungslosigkeiten, vertrödelten Hitzetagen und dramatischen Liebesflirts!

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18. Juni 2013 2 18 /06 /Juni /2013 18:48

Um es vorweg zu nehmen: eigentlich bin ich überzeugter Bahnfahrer. Mit Bahncard, Bonuspunkten und dem ganzen vollen Programm.

Aber:

Irgendwann reicht’s dann doch. Eher stell‘ ich mich bei 35° in kilometerlange Staus, da kann ich wenigstens selbst lenken. Und lande nicht mitten im Tunnel auf dem Abstellgleis…

Die Ironie der Reise beginnt ja nicht erst, sobald man an Bord einen Kaffeebecher entgegen nimmt, auf dem in werbeträchtigen Lettern die Mär vom „Genuss unterwegs“ mehrsprachig aufgedruckt ist. Auch nicht in den 20 Minuten zuvor, als die Bordmamsell (die politisch korrekt sicherlich anders heißt) 2x am Abteil vorbeiläuft und sich wundert, dass ihr niemand Kaffee abkauft. Also gut, ich bin jung und kann laufen, also auf in’s Bordbistro und Kaffee selber holen. Die Auswahl: abgestandene Koffein-Flüssigsubstanz aus Thermkoskannen mit oder ohne Zucker. Nein, Milch (echte) gibt es nicht. Also gut, dann Thermoskaffee und Kondensmaismilch und zurückwackeln.

Um den Zug überhaupt zu kriegen, wurden unterschiedliche Hindernisse ersonnen: Zunächst war angezeigt, dass der ICE von Gleis 8 nach MUC 10 Minuten verspätet fährt – passt gar nicht schlecht, muss ich nicht so rennen. Am Gleis dann im Wechsel der Verspätungshinweis und Nachricht von geänderter Wagenreihung, also raus aus der Bahnhofshalle und in die pralle Sonne Frankfurts (erwähnte ich die 35°?), kein Lüftchen weht. Nach 15 min. fährt ein Zug ein, den die meisten (endlich!) besteigen – hoffentlich wollten auch alle nach Essen, wurde doch klammheimlich flugs die Zugangabe zum Gleis geändert. ob und wann der MUC-Zug kommen soll, wissen inzwischen nicht mal mehr Bahn-Angestellte. Es sammeln sich ratlose Gestalten mit Blick auf die noch verbleibenden funktionstüchtigen Anzeigen in der Bahnhofshalle. (Anmerkung: zu diesem Zeitpunkt sind die Monitore in der DB-Lounge sämtlich defekt und werden auf Rückfrage „vermutlich in 2-3 Monaten“ ersetzt; bis dahin wird informationshungrigen Reisenden empfohlen, aus den Fenstern in die Bahnhofsvorhalle zu schielen, um dort Infos zum Zug aufzuschnappen, je nach Blickwinkel.)

Inzwischen ist der Essen-ICE sanft aus dem Bahnhof gerollt und endlich gibt es am großen Bahnhofs-Bord auch wieder einen Zug nach München, die Verspätung wird nun mit 35 Minuten angegeben, Wagenreihung irgendwie. Erfahrene Bahn-Hasen warten bis zur tatsächlichen Einfahrt des tatsächlich richtigen ICE-Zuges und schlendern dann zum Bahnsteigende um endlich loszureisen. Mit kaum 45-minütiger Verspätung nimmt die Schiene ihren Lauf…

Später, viel später dann fast Stuttgart. Aber nur fast. Denn: mitten in einem Tunnel verlangsamt der Zug, rollt aus, bleibt stehen. 10 Minuten nichts, Dunkelheit. Dann Durchsage: Aufgrund einer Stellwerkstörung geht es nicht weiter, sollten Informationen vorliegen, gebe es weitere Durchsagen. Ah ja… Weitere 15 Minuten darauf: Die Weichenstörung besteht noch, aber Techniker sind unterwegs. Bin mir nicht sicher, ob ich das vertrauensvoll finde, aber tun kann ich eh nix. Weitere 10 Minuten später die Ansage: Wir fahren nun einige Kilometer rückwärts, um dann an der fraglichen Weiche richtig zu fahren (bisher: falsch), inzwischen wurde die Notbeleuchtung des Tunnels eingeschaltet. Während wir im Schritttempo rückwärts rollen, überholt uns am Gleis daneben ein Interregio, wir winken sachte rüber, bis der Zug wieder anhält (unserer). Stillstand, zwischendurch ein schneller ICE, der uns diesmal in unserer Fahrtrichtung überholt, gottseidank auch wieder auf dem Nachbargleis. Irgendwann fahren auch wir wieder und kommen mit 2-stündiger Verspätung nach Stuttgart – wer kann und hier zu tun hat, wirft sich erschöpft neben den Zug (steigt also aus), ich rechne hoch: meine Ankunft wird irgendwann abends.

Nach dem  Stopp in Stuttgart werden hinzugestiegene Fahrgäste begrüßt, zudem werden alle Insassen informiert, dass der Zug nun 135 Minuten Verspätung hat. Ach ja, und dass er NICHT nach München fährt. Übrigens auch nicht nach Essen, was irgendwie tröstlich ist. Aber eben Endstation Augsburg, ohne Hinweis auf weitere Verbindungen.

Immerhin hat die Kaffeetante gelernt und fragt im Vorbeigehen, ob ich Kaffee will. Geht der auf’s Haus, als Beschwichtigung für die Verspätung? Erstaunter Blick und klare Ansage: Nein. Wieso auch.

Und schon bin ich wieder bei der Frage, wieviel Service die Bahn sich leisten sollte: Selbstkosten von geschätzten 1,- EUR pro Passagier, damit die frustrierten Reisenden nicht die nächsten 3 Reisen canceln?? Ach wo, Erfüllung der angepriesenen Leistung (München war versprochen, tatsächlich gibt es Augsburg) ist was für Kleinunternehmer, die Bahn macht stattdessen lieber Marketing.

Und keinem Bahnangestellten fällt auf, dass der „Genuss unterwegs“ weder die Sauberkeit, noch den Service, auf gar keinen Fall die Informationsqualität und auch nicht die Pünktlichkeit betreffen kann. Unter diesen Voraussetzungen kann ich mich nicht so recht über die Happy Hour der Bahn freuen: Bezahlt habe ich für 3 Stunden, 1 Zug - bekommen habe ich 6 Stunden, 2 Züge!

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4. Juni 2013 2 04 /06 /Juni /2013 16:50

Selbst schuld: das Timing war geradezu perfekt, die Abstimmung von Berufs- und Privatleben so ausgewogen wie selten und zeitlich auf den Punkt war ich mit allen wichtigen Erledigungen fertig, bevor in den nächsten Tagen etliche Termine anstehen und mich ganz großartig in Anspruch nehmen sollten. Noch vor 36 Stunden war mir, als ob das Universum hinterlistig grinsen würde, hielt das aber nur für eine Fatamorgana des Dauerregens.

Nun zeigt sich: Zeitvorgaben sind voll überbewertet, schließlich ist heute mehr denn je Flexibilität in allen Belangen gefragt. Zu blöd nur, dass ich gerne 12 Monate im voraus denke und weithin als anerkannte Herrin der Filofax-Gezeiten gelte, kurz: ich bin in etwa so flexibel wie ein Türpfosten...

Normalerweise predige ich ja gern, dass man hinnehmen soll, was nicht zu ändern ist, oder ändern soll, was nicht hinzunehmen ist. Also werde ich jetzt nicht zeterundmordeo brüllen, nicht wütend die Faust gen Himmel recken und mich auch auf gar keinen Fall aufregen, sondern heiter und gelassen all die schönen Dinge angehen, die ich aus unerfindlichen Gründen ziemlich lange vor mir hergeschoben habe:

  • Gardinen waschen (Aufschiebezeit bisher: 2 Jahre)
  • Keller entrümpeln (Aufschiebezeit: 2 Monate)
  • PC technisch neu aufsetzen, möglichst ohne totalen Datenverlust (überfällig seit 6 Monaten)
  • Kochbuch schreiben (eigentlich geplant für Frührente)
  • Fahrrad putzen + pflegen (aufgeschoben seit 1,5 Saisons)
  • Fahrrad benutzen (s. "Dauerregen")
  • ...

Damit dürfte klar sein: Jegliche Form von Langeweile ist sowas von chancenlos! Echt, total! Und ich werde auch alles daran setzen, mir nicht sofort Staffel um Staffel der aktuellen Lieblings-DVD-Serie zuzulegen (s. Negation unter "Frustshopping"), sondern mich hingebungsvoll sinnvollen Fleißarbeiten widmen und dem Universum dabei milde zulächeln!

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Blondisoph

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