27. Februar 2009
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20:00
Es ist doch erstaunlich, wie ausgeprägt die Achterbahnfahrt des Lebens ist: wie sehr es schwankt zwischen Widrigkeiten und Verheißungen. Einen Moment sieht man nur die Schatten: Freunde rufen nicht zurück, Nachrichten bleiben unbeantwortet und man glaubt, nur noch zu arbeiten und nicht mehr genug zu leben. Und dann: kommt genau zur richtigen Zeit eine Aufforderung der Freundin zur Salsa-Verabredung, werden SMS beantwortet, Pläne geschmiedet und man weiß gar nicht, was zuerst anfangen. Alles sonnig, Wochenende – war da eben noch ein Schatten am Horizont?
Vielleicht hat auch nur geholfen, mal wieder auszuschlafen.
26. Februar 2009
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22:06
Es ist immer das Gleiche: Spontane SMS werden ignoriert, was uns wieder zum Thema "aufdringlich" bringt. Ja, ich bin ein Mensch, ich kommuniziere. Auch mit Männern. Auch verbal. Wem das lästig ist, der soll sich eine Puppe im Schrank halten! Für einen Mann ist die Kommunikation mit einer Frau offenbar schwerwiegender als Sex, zumindest sind sie bei letzterem manchmal recht locker (habe ich mir sagen lassen), bei ersterem brechen sie sich gleich einen Zacken aus der Krone und berufen sich auf ihre Paranoia ("eingeengt" und "Freiheit" und so).
Am meisten ärgert mich, dass ich mir jetzt was Neues für Samstag Abend ausdenken darf, weil die nicht-Antwort der einen Seite nach allen Regeln der Kunst nun ein nicht-Erscheinen der anderen Seite erfordert. Auch wenn es mich nervt, eine derartige Einschränkung (verdammt, das Programm wäre gut gewesen) aufgrund solcher Kinkerlitzchen in Kauf zu nehmen.
25. Februar 2009
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20:57
Ich glaube, ich habe genau 3 große Ängste im alltäglichen Leben: Heuschrecken, Angst vor’m Ertrinken und die Angst, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt. Eine davon war mir lange Zeit nicht bewusst, bis ich ein Buch für schwimmende Triathleten las, in dem viele Übungen vorgeschlagen wurden, mit denen man Entspannen im Wasser üben soll. Ansatz: der Mensch hat (biologisch oder evolutionsbedingt) instinktiv Angst vor dem Ertrinken, mit Übungen und Wassertreten soll dem entgegen gewirkt werden, weil man sich selbst beweist, dass man immer und überall Oberwasser behält. Die Sache hat jedoch ein paar Haken: Zum einen funktioniert es nur bedingt, einen Panik-Instinkt mit Logik überwinden zu wollen. Zum anderen wird alles noch viel schlimmer, wenn man beim Wassertreten absäuft und bei den übrigen Übungen mehr Flüssigkeit als Luft in den Körper lässt und prustend untergeht... Fazit: 3 Schritte zurück, jetzt ist es schlimmer als vorher, weil ich mir jetzt dank der tollen Lektüre meiner nackten Überlebensangst voll bewusst bin!
Vielleicht hatte ein Bekannter Recht mit seinem Einwand: man wird kaum 100% der Ängste abschalten können und besteht nicht vielmehr die Gefahr, dass sich bei Schließen der einen Lücke an anderer Stelle eine andere auftut?
24. Februar 2009
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19:28
In der U-Bahn eine Gruppe junger Mädchen, die üblichen Themen:
"Quatsch, du siehst doch genauso sexy aus!"
"Ich hab' ne Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner."
"Und, schreibst du ihm?" - "Ja, ich denke schon..." - "Nein, tu's nicht, tu's nicht!" - "Doch, sonst werde ich verrückt." - "Aber wenn du's nicht tust, wird er verrückt, das ist viel besser!!"
23. Februar 2009
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19:49
...sonst wär's ja auch eine Fahrbahn!
22. Februar 2009
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13:36
Manchmal muss man über den eigenen Schatten oder auch den eigenen Namen springen: neulich in einer Unterhaltung mit einem jungen Mann darüber diskutiert, dass alle Männer und überhaupt, was er weit von sich wies und hervorhob, er sei anders als alle anderen. Sozusagen der eine, der sich aus der Masse abhebt. Wenn nicht gar Der Eine im Sinne von der Einzige. Alles klar, also: Adam!
Woraufhin ich auf mich kurz erhob und meinte "Entschuldigung, ich hab' mich noch gar nicht vorgestellt: Eva!"
Irgendwie blieb das hängen, und inzwischen hebe ich prompt den Kopf, wenn irgendwo jemand nach Eva ruft. Man reiche mir einen Apfel!
22. Februar 2009
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09:29
Bad Hair Day? Damit lässt sich der Zustand auf Dauer nicht erklären. Langsam festigt sich der Glaube, dass meine Haare ein geheimes Eigenleben führen. Wahrscheinlich sind sie die Blitzableiter für das Chaos, das verborgen in mir tobt... Irgendwo muss das Wilde, das Energieaufgeladene, das Entfesselte ja hin, während der Rest hübsch friedlich im Korridor der Gewohnheit und der Konventionen bleibt. Man kann schließlich nicht jeden Tag aus allem ausbrechen, auch wenn ein Teil meines Kopfes das offenbar anders sieht...
21. Februar 2009
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07:24
In den letzten Wochen bin ich gleich mehrfach über Artikel in der Presse oder Weblogs gestolpert, die sich über Barkeeper und deren Eroberung auslassen. Der Tenor in allen Fällen erinnerte an die späten Achtziger, als Ärzte das Nonplusultra des "tollen Fangs" waren, nur dass es jetzt weniger um Altarbeute als vielmehr um Affären oder kürzere Abenteuer geht. Was mich jedoch irritiert ist die Tatsache, dass es scheinbar ein großer Erfolg ist, eine bestimmte Berufsgruppe abzuschleppen, sozusagen Halbgötter hinter dem Tresen. Ich bin vermutlich zu altmodisch mit dem Ansatz, dass jemand vor allen Dingen sympathisch, intelligent, souverän und gerne auch optisch attraktiv sein sollte, bevor mich überhaupt ansatzweise interessiert, ob er Barkeeper, Professor oder Schichtarbeiter ist.
Selbst wenn es nur um flüchtige Ereignisse geht, finde ich das Trophäenschwenken der Weiblichkeit im Stil von "Ich hab den Barkeeper abgeschleppt" ziemlich peinlich, so als wäre völlig unerheblich, dass es sich auch hinter der Theke um einen Menschen handelt, der individuelle Qualitäten von Charme bis Knackpo aufzuweisen hat.
19. Februar 2009
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20:14
Weiberfastnacht, zumindest irgendwo in Deutschland. Hier eher weniger, wäre da nicht der typische Schlag männlicher Kollegen (= jene, die aus erkennbaren Gründen im echten Leben wenig Erfolg bei Frauen haben), die große Reden schwingen darüber, dass heute die Frauen die Männer dominieren und dabei blinzeln sie hektisch zu den anwesenden Frauen. Die sich auf bettelnde Männer nicht einlassen, da diese Loser-Schiene unter ihrer Würde ist. Fasching unter Zwang funktioniert einfach nicht und wer unbedingt von Faschingsweibern überwältigt werden will, soll bitte nach Köln fahren.
So, jetzt also als Faschingsmuffel geoutet, da kann ich die Pappnase ja wieder absetzen!
Ganz abgesehen von der angeblich so dollen Jahreszeit gilt übrigens einmal mehr: Bin ich schwarz-weiß? Hab' ich einen Frack an? Bin ich ein Pinguin??
Wenn erst die Autoscheiben von innen gefroren sind und alles knackt und knirscht und selbst Schneemänner Gänsehaut kriegen... saukalt da draußen!
17. Februar 2009
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21:38
Wenn ich die Balkontür öffne, fällt der Schnee rein, ordentliche Menge für eine Großstadt! Den ganzen Tag hat's gestürmt und geschneit und ich dachte mir: Einschneien, das wär's! Kuschlig, zum Winteranlass gern auch zweisam, mit Wollsocken und Körperwärme, endlich mal ausgiebig Zeit haben. Zwischendurch rausschauen, feststellen, dass es immer noch schneit, weiter nix tun oder schöne Beschäftigungen finden...
Nur leider geht das nicht so einfach, scheitert die Zweisamkeit doch oft genug am Organisationsaufwand. So was will ja von langer Hand strategisch eingefädelt werden, spontane SMS oder gar Anrufe (wie aufdringlich!) gehen ja gar nicht - die Männerwelt darf sich schließlich nicht bedrängt fühlen, Frau = Eroberungsbeute muss sich rar machen, damit der Jagdinstinkt nicht untergraben wird. Maaahhnn! Auch wenn Versuchsansätze erwiesen haben, dass sich das Interesse tatsächlich durch überlegte Handlungen bzw. Nicht-Handlungen anfachen lässt, ist mir das gerade zu anstrengend. Wenn ich Lust auf ein Treffen habe, will ich das angehen können - und zwar ohne das Gefühl, dem anderen auf die Nerven zu fallen. Wenn ich eine Nachricht erhalte, will ich antworten, ohne vorher 3 Tage + 6 Stunden abzuzählen, damit die Spannung angemessen steigt. Dieses strategische PingPong sehe ich mir lieber im Theater an (Pollesch!), im wirklichen Leben pfeife ich jetzt mal auf die taktischen Scharaden: dann baue ich mir eben mein eigenes Iglu im Schnee und kuschel mit dem Leschifant, pah!