Gute Welt, ich hab' doch immer gewusst, es ist eine gute Welt! Und weil das so ist, funktionieren unglaubliche, physikalisch-nicht-belegbare Mechanismen einfach wunderbar: Die aktuelle Skisaison hat neben dem Mangel an Schnee auch einen Mangel an Mit-Skifahrern zu verzeichnen, so dass ich schon langsam unruhig wurde. Unruhig und fast schon verzweifelt. So verzweifelt, dass ich den dahergeschwommenen Sportler bei neulichem Wiedersehen geradezu angefleht habe, mit mir zusammen die Berge zu eroben und siehe da: es hat funktioniert! Wenn schon kein Tiefschnee lockt, dann kann man auch gleich im Dunkeln fahren und so probierten wir das Nachtski-Angebot der Alpen aus und waren angesichts nächtlichem Tiroler Winterzauber angenehm überrascht und hatten viel Spaß. So viel, dass ich das ganze in Kürze mit einer Freundin wiederhole und so meine Mit-Ski-Gelegenheiten sich endlich in die richtige Richtung entwickeln.
Doch nicht nur das Skihaserl in mir dreht auf, auch das Barmädchen (=Mädchen, die am liebsten an der Bar sitzen und den Barkeepern zusehen) kommt auf seine Kosten. Bereits seit einiger Zeit entwickelte sich aus einem Job-Kontakt eine zarte Freundschaft und inzwischen haben wir Mädels uns auf die Fahnen geschrieben, die Vielfalt der Bars unserer wundervollen Stadt als unregelmäßige Entdeckungstour anzugehen. Das Bar-Hopping scheiterte zwar bisher daran, dass jede aufgesuchte Bar so gut und unterhaltsam war, dass wir den gesamten Abend (und Teile der Nacht) dort hängen blieben, aber das macht eigentlich nichts. Wir legen glücklich unseren Genuss-Anspruch in die Hände des Barkeepers, der nach einem klassischen Brandy-Sour-Start virtuos durch die Gläser des Abends führt, begleitet von einem sehr süßen, erstaunlich gutaussehenden (und sehr schwulen) Briten sowie den größten Eiswürfeln die je einen Drink schmücken durften. Danke, Mr. Mumble... Ich hatte schon ganz vergessen, wie schön es ist, bis in die Puppen auszugehen und nachts erschöpft, betüdelt und gut unterhalten mit dem Taxi durch die Stadt zu gondeln. Dank meines fortschreitenden Alters sind so exzessive Nachtausflüge nur alle paar Wochen umsetzbar, so dass sich als angenehmer Nebeneffekt die Kosten im Durchschnitt auch nicht über den früheren Party-ÖNV-Bier-Preisen bewegen.
Ich blicke also zuversichtlich in die Zukunft, denn so wie sich Ski- und Abendbegleitungen wie gerufen einfach ergeben, so werden sich auch in Sachen Tanzen, Urlaub, Job und Flirts immer dann die richtigen Leute einfinden, wenn die Zeit dafür reif ist. Ich hab's ja schon immer gesagt: es ist einfach eine gute Welt!