In Bangkok angekommen bin ich inzwischen Profi in der Handhabung von folierten Backpacks, dem Skytrain und der Metro. Wogegen ich jedoch nur schwer ankomme, sind ungenaue Stadtplaene und zu wenig bekannte Hotels. Ausgestiegen (so grob) in der richtigen Gegend, wenige Schritte zu Fuss weiter, ganz schoen schwuel hier (im Gegensatz zu der aufgezogenen Schlechtwetterfront rund um Chiang Mai ist es hier sommerlich und heiss)... Also Stadtplan raus, Notiz von reserviertem Hotel raus und noch ehe ich selbst aktiv werden konnte, hat mir auch schon eine nette Passantin geholfen. Ein paar Schritte weiter kam die naechste Huerde: der Taxifahrer kannte das Hotel nicht, die englische Adresse konnte er nicht lesen... Weitere Passantinnen eilten zur Hilfe, uebersetzten dem Taxifahrer die (vermeintliche) Adresse und schon gings los. Nach einem Fehlversuch dann kurzer Abstecher zu einer Garage, weil dort ein Freund des Taxifahrers mit Englisch- und Hotelkenntnissen weiterhelfen konnte, und so erreichte ich nach einigem Hin und Her schliesslich das "i Residence Hotel", gab dem findigen Taxifahrer ein nettes Trinkgeld und ging zur Rezeption.
Dort wurde ich aufgeklaert, dass es zwei "i Residence" Hotels in Bangkok gibt und ich prompt im falschen gelandet bin. Fand ich egal, auf eine weitere (kostspielige) Taxiodyssee hatte ich wenig Lust, also schlug ich vor, das andere zu stornieren und statt dessen ein Zimmer dort zu nehmen, wo ich nunmal gelandet war (auch wenn es etwas teurer war). Obwohl es Schwesterhotels sind, war der Herr an der Rezeption nicht bereit, mir zu helfen und im anderen Hotel anzurufen zwecks Klaerung bzw. Absage - er meinte, es waere eine Last Minute Stornierung, ich muesste also auf jeden Fall die Nacht voll bezahlen. Meine HRS-Bestaetigung, dass ich bis 18:00 kostenlos stornieren kann, war fuer ihn nicht gerade vertrautes Terrain...
Ich bin zwar blond, aber ich habe Prinzipien. Und so ungastfreundlich an der Rezeption abweisen lasse ich mich nicht, wozu auch?! Die Stadt hat mehr Hotels als sich ein durchschnittlicher Taxifahrer merken kann, also hocherhobenen Hauptes raus aus der albernen i-Residence und direkt gegenueber in das naechste Hotel rein. Ups, nochmal teurer, da habe ich wohl die Luxusvariante erwischt... Die Jungs der Rezeption waren aber viel hilfsbereiter: im Internet gibt es eine Promotion mit guten Zimmern fuer geringere Preise, nach kurzem Zoegern gaben sie meinem hoffnungsvollen Laecheln nach und oeffneten mir kostenlos einen der gebuehrenpflichtigen Internetplaetze, damit ich online buchen konnte. Gesagt, getan und siehe das: ich habe ein grosses Eckzimmer mit kleiner Kaffeeecke, Riesenfernseher, Rundumbalkoenchen und schickem Glasbad. UND: das Hotel hat eine Dachterrasse mit Rooftop-Pool, das hat sich mal gelohnt!
Und so streife ich fuer 1,5 Tage erneut durch Bangkok, jedes mal in anderen Stadtteilen, und werde mich morgen noch bevor ich mich beim Shopping endgueltig ruiniere um die Weiterreise auf die Insel kuemmern..
Bangkok wird mit jedem Besuch interessanter und dadurch auch schoener: erst die vielen verschiedenen Seiten der Stadt ergeben einen halbwegs zutreffenden Eindruck, und so streife ich jetzt von Siloms Skyscrapern aus durch die Gegend.