21. Dezember 2008
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08:41
Wichteln ist alle Jahre wieder großartig: Der Mann mit den wenigsten Haaren (das Wort "Glatzkopf" war leise zu hören) zog den Reiseföhn, im Gegensatz zur umwerfend scheußlichen Spitzweg-Kopie im Eiche-furniert-Rahmen fand die Kondompackung in der Tauschrunde erfreute Abnehmer und die hässlichste Porzellan-Sissi, die ich je gesehen habe, wird zumindest vorübergehend meinen Kitsch-Kaminsims zieren dürfen. Mit der heiteren Runde unterhielten wir das ganze Lokal, was uns das spontene Entstehen eines Fanclubs am Nebentisch bestätigte. Inhaber + Kellner waren deutlich weniger humorvoll, nannten uns komplizierte Gäste und mahnten zu leiserem Gelächter und überhaupt - leider hat es nicht gereicht um rauszufliegen, bevor die Rechnung kommt, aber man kann ja nicht alles haben...
18. Dezember 2008
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23:05
Auch wenn die Unzufriedenheit der Menschen und das daraus resultierende Streben nach Veränderung bzw. Verbesserung ein wichtiger Motor in der Evolution ist - es macht das Leben auch ganz schön anstrengend.
Wenn aber unter Entwicklungs-Gesichtspunkten die Unzufriedenheit in unserer genetischen Wiege von Anfang an dabei war, wonach suchen wir dann so dringend? Glück oder Zufriedenheit wird oft als "Ziel" des Lebens genannt, aber es lässt sich als Selbstzweck niemals erreichen. Und selbst wenn man herausgefunden hat, was einen glücklich macht und auch noch den Weg dorthin gefunden hat, so stumpft man doch unweigerlich ab und das Streben nach mehr, nach Neuem oder einfach nur nach Anderem setzt wieder ein.
So gesehen kann der Glücksverlauf im Leben nie geradlinig bis zu "Sie haben Ihr Ziel erreicht" sein, sondern muss in Schleifen verlaufen, oder in Parkhaus-ähnlichen Kurven, die sich langsam nach oben schrauben. Vielleicht lohnt daher ein Perpektivenwechsel: gut, wenn der untere Teil der aktuellen Schleife erreicht ist, dann setzt die nächste Aufwärtsbewegung ein und man hat in genau dem Augenblick ganz viel Großartiges vor sich!
18. Dezember 2008
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06:10
Gestern großartiges Glück beim Salsa gehabt: keinen einzigen schlechten Tänzer erwischt (was sich nur vermeiden ließ, indem ich dem Rentner seine üblichen 2 Körbe pro Abend geben durfte), dafür viele Kreiselendorphine ausgeschüttet. Und ich habe endlich diese tolle Tanzfigur hinbekommen, bei der die Dame dem Herrn auf dem Fuß steht und gleichzeitig mit dem Ellenbogen seinen Kopf streift ;-/
16. Dezember 2008
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20:14
Nachts vor dem Einschlafen sollte man keine Streitgespräche führen, schon gar nicht telefonisch. Obwohl ich lauter schöne Dinge (die nun nicht mehr eintreten werden, nachdem ich meinen Frosch an die Wand geklatscht habe) geträumt habe, war's eine unruhige Nacht und mein Kopf rächt sich: die Haare sind ungefähr so wirr wie meine Synapsen und trotzen allen Beruhigungsversuchen. Zu allem Überfluss kommen mir jetzt mit stundenlanger Verzögerung lauter gute Ideen, was die beste Entgegnungen oder Argumente gewesen wären, bitte zurückspulen und Klappe die Zweite!
Interessant ist übrigens immer wieder, dass gerade von den Männern viele es als angewandte Intelligenz verstehen, wenn sie bekannte Schwächen des Gegners ausnutzen. Ist in der Kriegsführung zwischen Horden von wildgewordenen Kämpfern sicher richtig, aber ich habe hierzu eine andere Streitkultur verinnerlicht: solange einem an der Lösung gelegen ist, sollte beim Porzellan-Zerschlagen nicht gerade das Allerheiligste angegriffen werden. Wer nicht streitet, um Dampf abzulassen und knirschende Ärgernisse aus dem Weg zu räumen, der versucht vielmehr, dem anderen vor Verlassen des Schlachtfeldes möglichst viel Schaden zuzufügen.
Also kehren wir den beleidigten Kriegern den Rücken zu und hadern nicht damit, es wieder einmal versaut zu haben...
15. Dezember 2008
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Jetzt war ich schon so viel auf den Weihnachtsmärkten unterwegs und bin immer noch Single - habe ich das mit dem Weihnachtsmann irgendwie falsch verstanden??
14. Dezember 2008
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21:24
Nach erfolgreicher Saisoneröffnung und Quantensprung in Sachen Technik (Piste, Tiefschnee + Buckel!) war es fällig: Hansi war als Skiguide nicht mehr zeitgemäß. Mit Föhn + Skalpell (na ja, Cutter) sowie ein wenig handwerklichem Geschick war das Thema binnen 10 min. erledigt und Hansi für's erste Geschichte: der Aufkleber ist ab!
Man muss das Leben eben nehmen, wie es kommt: wir hatten eine gute Zeit, aber es ist auch gut, dass es vorbei ist *g*
13. Dezember 2008
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20:23
Der beste Weg zu leeren Pisten ist der am "gesperrt"-Schild vorbei und dann links abbiegen :o)
(Nein, das soll niemanden zu verwerflichen Handlungen animieren, es ist auch grad so gar keine Lawinengefahr und wenn Sie meinen dass Sie der Oberförster sind, dann stellen wir das Reh halt wieder hin!)
12. Dezember 2008
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05:40
Die Intuition der Männer ist beeindruckend präzise: kaum vereinbare ich mit einer Freundin, dass ich ihr die Opernkarten für den 23. weiterreiche, so dass anstelle von mir und meinem Frosch besser sie und ihr Mann hingehen - und schon meldet sich der Frosch aus seiner letzten Funkpause zurück. Wofür hält er sich eigentlich - für Mr Big??
11. Dezember 2008
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20:42
Viele Schwierigkeiten, die mir im Leben widerfahren, liegen daran, dass ich mich in alles mit Leib und Seele hineinwerfe: ob Männer, Arbeit, Freundschaften oder Hobbies, es gibt wohl kaum etwas, das ich halbherzig angehe. Kein Wunder also, dass alles etwas intensiver stattfindet, im Guten wie im Schlechten.
Auch wenn ich manchmal andere darum beneide, so lässig über den Dingen stehen oder Affären viel entspannter handhaben zu können, so gibt es andererseits auch viel stärkere Glücksmomente. Ob kleine Erfolge beim Sport (heute persönliche Bestzeit im Wasser!) oder die weiß verzauberte Landschaft - prompt schüttet mein Körper Endorphine aus :o) Es ist herrlich, wenn es keine bahnbrechenden Momente der Romantik, des Sex oder der herausfordernden Gipfelbezwingung braucht, um sich richtig gut zu fühlen, sondern das bewusste Erleben des ganz normalen Lebens ausreicht.
11. Dezember 2008
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06:13
Wenn man sich in der Welt umsieht und Menschen beobachtet, lässt sich recht schnell erkennen, dass ab einer gewissen Gesellschaftsschicht einige Aspekte immer wichtiger werden: Nicht von ungefähr fallen Neureich-Proleten unangenehm auf, egal mit wie viel Designerklamotten sie durch die Altstadt staksen. Woran das liegt? Es gehört eben mehr als nur Geld dazu, um in der angestrebten Liga der "besseren Gesellschaft" mitzuspielen. Und nicht nur in jener Nische, sondern generell gilt doch, dass Haltung, Auftreten, Sprache, Allgemeinbildung und Manieren den Gesamteindruck viel stärker bestimmen als Optik und Outfit.
Umso erstaunlicher finde ich, dass viele damit so leichtfertig umgehen: in der Schule war es vielleicht noch cool, die ein oder andere brotlose Stunde zu schwänzen - aber wer mit Mitte 30 bei "La Traviata" fragt, ob's mit Knoblauch zubereitet wird, schießt sich schon ein Stück weit aus dem Rennen. Und wer kann sich vorstellen, dass eine führende Autoritätsperson mit tiefstem Oberösterreicher Dialekt eine überzeugende Rhetorik entwickelt? Nichts gegen Sprachfärbung, aber wer für sich eine Karrieremöglichkeit in Anspruch nimmt, sollte des Hochdeutschen (bei Fremdsprachen bin ich noch gar nicht!) mächtig sein.
In diesem Sinne: Bauch rein, Schultern zurück und hocherhobenen Hauptes beim nächsten Meeting mit Eloquenz und Subjekt-Prädikat-Objekt glänzen!