8. Dezember 2008
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21:07
Ich weiß gar nicht, was abgefahrener ist: "Bauer sucht Frau" im triefenden Kitsch-Drehbuch-Finale oder die Tatsache, dass es immer noch schon wieder "Big Brother" gibt. Und dann die Krönung, sagt Frau Sommer: zwischendrin kommt Werbung und was sehe ich: Blondinchen im grünen Satinkleid trifft Froschkönig im Aufzug! Was nun doch wieder eindeutig für den Opernabend mit meinem Date spricht, denn mein grünes Kleid ist schon in der engeren Wahl und einen Aufzug werden wir schon noch finden... *rofl* Aber weiter im Text: Wen interessiert noch Big Brother? Wer zieht da noch ein und wer fälscht wahnwitzige Einschaltquoten?? Nach Jürgen + Slatko war doch nichts mehr zu wollen... So wie nach hab -den-Namen-schon-vergessen kein Superstar mehr auf den dritten Platz kam, nur um später in Ungeziefer zu baden. Naja, für Ungeziefer gibt's ja jetzt den rüstigen Hühnerwirt, der lt. seiner weiblichen Besucher ein Hygieneproblem im Haus hat. Hach was sag ich, besser als ewige E-Mail-Spams ist immer noch Junk-TV, und seit "Flavour of Love" auf MTV habe ich meine Nachbarn nicht mehr mit so brüllendem Gelächter aus dem Fernsehzimmer beglückt.
In diesem Sinne fröhliche GEZ oder, um es mit Loriot zu sagen:
Es ist schon unglaublich, was einem Abend für Abend im Fernsehen geboten wird!
7. Dezember 2008
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21:29
Wenn Funk auf Funken trifft, kann daraus ein lodernder Brand entstehen, oder ein Schwelbrand oder ein Strohfeuer. Es wird jedoch nie gelingen, den Funken in seiner ursprünglichen Form zu konservieren...
7. Dezember 2008
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20:04
Es stimmt natürlich, dass einen schönen Menschen nichts entstellt, das kann man immer wieder in billigen Klamotten-Katalogen bestaunen. Aber bei der Mehrheit der Menschheit sieht die Wirklichkeit nun mal anders aus, und so staune ich immer wieder, in welche Abgründe der Textilindustrie so manch einer abtaucht. In diesem Zusammenhang frage ich mich: sind Boxershorts nicht wahnsinnig unvorteilhaft? Ob bei spontanen Härtefällen unter'm feinstoffigen Anzug, beim Sport oder auch bei Lichte betrachet: da baumelt alles herum, was nicht nur im Sommer gen Süden strebt, während der Bauchansatz obendrüber Schatten wirft - brrrrr... Was hält oberflächlich gut angezogene Männer davon ab, sich auch den inneren Werten ihrer Textilschichten mit etwas mehr Ästhetik zuzuwenden??
6. Dezember 2008
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20:10
Kaum löst sich der Frosch in Luft auf (welchse Märchen war das eigentlich??), schon läuten bei mir die Torschluss-Alarm-Glocken: wieso zum Teufel glaube ich, dass das der letzte wirklich tolle Mann der Stadt war? Mal überlegen... vermutlich, weil ich in den letzten 6 Monaten tatsächlich niemand besseres kennen gelernt habe. Und weil sowohl das Internet als auch die Weihnachtsmärkte bestenfalls Durchschnitt bieten. Und die interessanten Männer sich als verheiratet herausstellen.
Mal zwei Schritte zurücktreten: warum ist das eigentlich so furchtbar wichtig? Ich kann mich noch dunkel erinnern, dass ich im Spätsommer mein Single-Dasein genossen habe und keine Beziehung wollte. Und jetzt? Konnte ich zwischenzeitlich Nähe und sogar eine Spur Geborgenheit genießen und jammere, weil's wieder weg ist. Now that I know what I'm without, you can't just leave me, sangen schon Evanesence... Andererseits: weiß ich, dass ich mich auf keinen Mann mehr einlassen werde, der mir das nicht geben kann. Und lieber einen Hauch Affäre und belebende Abende gehabt als nicht gehabt und erfahrungsgemäß ist der Spuk in 3 Wochen wieder vorbei und ich ruhe erneut in mir selbst (wenn nicht, gehe ich aus Verzweiflung mit notorischen Single-Freundinnen zum Après-Ski!).
Fazit: es kann nicht mehr lang dauern, und ich werde mich wieder wie Hans im Glück fühlen, der voller Begeisterung Gold gegen Gans tauscht!
6. Dezember 2008
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08:02
Tänzer sind eine faszinierende Sache - man weiß vor dem Tanz nie so recht, welchen Teil aus der Büchse der Pandora man gerade erwischt hat, es ist wie blind in eine Kiste greifen und auf gut Glück etwas herausziehen. Das einzige, worauf man sich verlassen kann, ist die übliche Verteilung an Tanztypen, die sich in den Salsa-Locations aller Städte gleich darstellt: 5-10% sind richtig gute und "störungsfreie" Tänzer, 5% sind eine Karikatur ihrer selbst, 15-20% nutzen die Tanzfläche, um Frauen mehr oder weniger offensiv zu betatschen, 20% sind typisch deutsch, hoffnungslos untalentiert, verklemmt und unsicher, und der Rest liegt im Mittelfeld und ist nicht sonderlich auffällig. Nicht von ungefähr entstehen automatisch Spitznamen, anhand derer Frauen sich untereinander über die Qualität der Anwesenden austauschen: "Käse-Chang" beispielsweise tanzt großartig, was bei Asiaten nicht gar so häufig vorkommt, riecht aber etwas streng; der "Zeltmensch" steht eigentlich nur massig da in seinen bunten, umfangreichen T-Shirts, führt aber überraschend gut, auch wenn sein gelegentliches Grunzen irritiert; die "Monster" sind 4 recht unansehnliche Brüder, mit denen man tatschi-bedingt Merengue vermeiden sollte, die aber für Salsa super sind, usw.
Gestern konnte ich Schlimmstes vermeiden, indem ich dem "Rentner" gleich 2x einen Korb gab und dem "Toupet" auswich, so dass der seltsamste Tanz mit einem Südstaaten-Sklaven-Drama-Typ stattfand, der die wildromantische Musik des Pachata immer wieder mit lauten "Ahh!"-Rufen oder Rap-ähnlichen Elementen (leider völlig am Takt vorbei) durchbrach.
5. Dezember 2008
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05:26
Man soll ja nicht mit dem Schicksal hadern... aber: Sternschnuppen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!
(Groß, hell leuchtend - und nahezu vollständig wirkungslos)
4. Dezember 2008
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05:50
Unterhaltung unter Freundinnen zum Thema Frösche küssen und andere Abenteuer:
B: Rate mal, wie mein Frosch mit Nachnamen heißt
K: König?!
Anm.d.Red.: Leider nein, aber vielleicht sollte ich bei nächsten Verabredungen stärker nach dem passenden Namenspartner Ausschau halten, um die Chancen gerade für Silvester zu erhöhen, dass es entweder knutscht oder knallt.
3. Dezember 2008
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05:43
Als ich nach Hause kam, stand ein beachtlich großes Paket vor meiner Tür. Erster Gedanke: toll, ich habe doch noch einen Adventskalender von meinen Lieben bekommen!!! Blick auf den Absender war jedoch desillusionierend - wenn es einen Menschen gibt, von dem ich keine Sendungen erhalten will, ist das mein Exfreund.
1. Test: Müllcontainer, jedoch zu voll, Paket passt nicht rein.
2. Möglichkeit: zurückbringen / vor die Tür stellen, aber wegen inadäquatem Aufwand verworfen.
Also erst mal liegen lassen, bis Freundin zum Joggen kam. Die meinte natürlich: Neugier siegt, aufmachen, reingucken. Na gut, von mir aus. Auch wenn es bei der Adresse nichts Gutes sein kann. Da der Absender für dramatische Aktionen zu lahm ist, blieb die Frage, was zum Teufel er meint, mir schicken zu müssen - abgelegte Fetischklamotten??
Schließlich öffnete meine Freundin das Riesenpaket und heraus kam [Trommelwirbel...]: ein gerahmtes Spanischdiplom von 2004, Nivel Inicial. Und viel Luft.
???
Ich darf wohl behaupten, dass es das idiotischste ist, was ich je in einem Paket vorfand.
Beim Auszug packte ich es zu den Sperrmüll-Sachen, weil ich es nicht brauche (war nur Zwischenstand). Auf spätere Anfrage, ob ich's bräuchte, weil wenn nicht würde es im Sperrmüll landen, konnte ich bequem schweigen - denn es sollte ja genau da hin. Und jetzt kommt es per Post, damit niemand sagen kann, da wäre jemand nicht nett oder würde "wichtige Dokumente" zurückbehalten.
Zu dumm, dass ich dafür wenig empfänglich bin: Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit in den wichtigen Dingen des Lebens oder zumindest eine vernünftige Ablöse für die Küche hätten mir erheblich mehr gebracht.
Also wer zu Weihnachten mit geheuchelter Begeisterung ungeliebte Geschenke der entfernten Verwandtschaft auspackt: ich spende als Tausch gern mein Spanischdiplom!
2. Dezember 2008
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06:07
Abgesehen von leuchtendem Schnee ist der Dezember ganz schön finster - inzwischen begegne ich dem Sonnenaufgang erst, wenn ich schon aus dem Haus bin. Kein Wunder, dass mein Körper auf Winterschlaf umschaltet und die Bedürfnisse auf Essen + Schlafen reduziert sind. Wenn die Entwicklung so weitergeht, brauche ich mir um einen Frosch für Silvester keine Gedanken machen, dann schlafe ich einfach durch!
30. November 2008
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21:24
Auch wenn man nicht gänzlich allein da steht im Leben, ist die Fähigkeit, sich am eigenen Schopf wieder aus dem Sumpf schlechter Stimmung oder alltäglicher Katastrophen zu ziehen, Gold wert. Immer wieder passiert nämlich folgendes: ein Zwischenhänger drückt auf die Stimmung oder kleinere wie größere Rückschläge im Leben sind einfach anstrengend und vorübergehend fällt einem dann schon mal die Decke auf den Kopf. Doch dann gönnt man sich was Gutes oder die Sonne lacht einen an oder man berappelt sich einfach wieder - und kaum ist alles wieder in Ordnung, kommen auch die externen Erfreulichkeiten dazu: dann klingelt das Telefon, trudeln Verabredungen ein oder der Bademeister geht mal wieder in die Vollen ("Du bist meine Traumfrau!"). Es heißt also nicht, dass man immer mit allem allein fertig werden muss - aber wer sein eigenes Schicksal meistert und das Beste daraus macht, wird meist irgendwie doch noch dafür belohnt. Es ist also doppelt gut, es sich selbst gut gehen zu lassen: 1. steigert es das eigene Wohlbefinden (Hauptanreiz), und 2. passieren auch andere positive Dinge viel häufiger, wenn die Basis gut aufgestellt ist.